Wanderung durch die Reisterrassen von Batad

In dem kleine Bergdorf Batad liegen unter anderem die bekannten Reisterrassen von Banaue. Diese werden auch inoffiziell als das 8. Weltwunder bezeichnet. Vor über 2.000 Jahren haben die Dorfbewohner diese atemberaubende Landschaft von Hand in die umliegenden Berge gezimmert. Seither nutzen die Menschen diese dort, um jedes Jahr Reis anzupflanzen und zu ernten. Einmal im Jahr im Winter werden alle Reissetzlinge von Hand in den Boden eingepflanzt. Später dann im Sommer werden alle Reisähren wiederum von Hand geerntet.

Wie kam es jetzt nur dazu, dass wir eine 3,5-stündige Wanderung durch diese Agrarlandschaft machten? Als wir diesen Abschnitt unserer Reise in Frankfurt planten und die Unterkunft dort gebucht haben, war uns in noch keiner Weise klar, wie abgelegen, unzugänglich und anders dieser Abschnitt unserer Route sein würde. Daher wussten wir auch nicht, dass wir für die genauere Begutachtung dieser Terrassen einen Tourguide benötigen.

Blauäugig, nass, ausgelaugt und unterkühlt sind wir am 21.03. Abends in dieses Bergdorf hinein geirrt. Die Wege in diesem Dorf sind klein, schmal, verwinkelt und alles aber nicht gut ausgeschildert. Mithilfe einiger Einheimischer dort haben wir unser Hotel nach einigen Minuten gefunden, dachten wir zumindest. Schnell jedoch hat sich herausgestellt, dass wir nicht in der richtigen Unterkunft angekommen waren, doch Jefferson, eine der Mitarbeiter in der falschen Unterkunft, brachte uns eben zu unserer eigentlich gebuchten Unterkunft. Dort blieb er noch mit uns ein wenig und fragte, ob wir vorhätten morgen die Tour durch die Reisterrassen zu machen, und ob wir denn noch einen Tourguide bräuchten. Daraufhin erklärte er, wie das ganze hier so in der Regel abläuft. Da Jeff uns an diesem Abend sehr geholfen hatte, sagten wir ihm zu und damit hatten wir unseren Tourguide für die Wanderung am nächsten Tag gefunden.

Üblicherweise schlägt die Unterkunft, in der man ist, einen Tourguide vor. Das hatte in diesem Fall die Besitzerin unserer Unterkunft auch gemacht. Jemand sollte uns nämlich abends oben von der Straße, an der wir unsere Roller abstellten, abholen und zum Hotel bringen. Dieser fühlte sich an diesem Tag jedoch nicht besonders und ging einfach nachhause statt und abzuholen und ließ uns somit Wort wörtlich im Regen stehen. Daher haben wir es auch nicht eingesehen, ihm die umgerechnet 25 € für die Tour zu geben.

Am nächsten Tag holte uns jedoch nicht Jeff ab, sondern sein guter Freund Jonathan. Er stellte sich uns vor und teilte uns mit, Jeff habe ihn geschickt, weil er selbst nicht in der Lage dazu ist, die Tour zu machen. Am Tag zuvor wurde Jeff von einem Moskito im Auge gestochen, daher sieht er sehr wenig.

Also ging es um 10 Uhr Vormittags los auf die Wanderung durch die Reisterrassen von Batad mit unserem Guide Nathan. Zügigen Schrittes manövrierte Nathan uns durch die engen Gassen des Dorfes und die noch engeren „Wege“ an den Reisfeldern entlang. Zunächst ging es zu einem hoch gelegenen Viewpoint. Von diesem konnten wir dann die Reisterrassen und das Dorf anschauen.

Anschließend liefen wir die Felder herunter, teilweise mit halbwegs richtigen Treppenstufen, teilweise waren unsere Treppen halb aus der Steinwand herausguckende Steine. Weiter unten im Tal angekommen sind wir zunächst erstmal von den Reisterrassen weg, zu einem nahegelegenen Wasserfall gelaufen. Der Weg dorthin war unfassbar anstrengend und sehr schwül, sodass wir dort angekommen erst einmal eine lange Pause gemacht haben. Dabei wurden wir von einem Vierbeiner begleitet, den wir an irgendeinem kleinen Kiosk aufgegabelt haben.

Nach dem ganzen anstrengenden Weg zurück ist ein Bild an einem kleinen Pause-Spot entstanden, das einem Bild aus dem letztjährigen Thailandurlaub gleicht. Komplett fertig und verschwitzt aufgrund des doch sehr schönen Wetters und der Anstrengung machen wir uns auf noch die ganz niedrig gelegenen Reisfelder anzusehen. Dort unten waren die Wege breiter, deutlich angenehmer zu laufen. Die Felder hier waren besonders schön, da diese bereits früher angepflanzt wurden und daher bereits viel grüner und saftiger waren.

Ein langer und erneut anstrengender Anstieg ins Dorf später waren wir in unserer Unterkunft angekommen. Zusammengefasst lässt sich die Wanderung als sehr anstrengend bezeichnen, jedoch ist es diese Anstrengung allemal wert. Die Reisterrassen von Batad sind wirklich ein einmaliges Spektakel, und wir sind beide sehr froh darüber dieses gesehen zu haben.